Es wurde viel und kontrovers diskutiert die letzten Wochen rund um Ditterke. Gesprächsthema Nr.1 war die angedachte Querungshilfe im Rahmen der Sanierung der B65. Die Entscheidung über den Bau einer Querungshilfe lag in den Händen des Ortsrates Ditterke und musste in der Ortsratssitzung am 3.3.2022 getroffen werden.
In wochenlanger intensiver Vorbereitung hatten sich die Mitglieder des Ortsrates mit der Situation um den Bau und den Bedenken der Anlieger auseinandergesetzt. In sehr sachlichen, konstruktiven und zielorienten Gesprächen ist es zu einer Lösungsfindung gekommen.
„Ich bedanke mich ausdrücklich auch im Namen des Ortsrates Ditterke bei allen Anliegern und Mitbürgern für die gute und sachliche Diskussion um dieses für das Leben im Dorf wichtige Thema“, so Ortsbürgermeister Jörg Beckmann.
Mit einem einstimmigen Votum des Ortsrates für den Bau der Querungshilfe auf der B65 wurde dieser Punkt in der Ortsratssitzung abgehandelt. Der Ortsrat hofft auf eine zügige Umsetzung zum Wohle aller Bürger.
Hier die Stellungnahme und Beschlussvorlage des Ortsrates Ditterke im Original:
Beschluss / Stellungnahme des Ortsrates Ditterke
zum Bau einer Querungshilfe über die B65
Die Bundestraße 65 ist die Hauptverkehrsstraße zwischen Hannover und Minden, die durch Ditterke verläuft und das Dorf teilt. Der Berufs- und Schwerlastverkehr hat die letzten Jahre auf der B65 extrem zugenommen. Insbesondere bei Störungen auf der naheliegenden A2 ist die Situation an der Bundestraße mehr als grenzwertig bis unerträglich.
Die Verkehrsbelastung am Ortseingang Ditterke-Ost beläuft sich auf ca. 12.600 Kfz/24h, mit einem Anteil an Schwerlastverkehr von ca. 6-8% (ca. 800 – 1000 Schwerverkehrsfahrzeuge). Die Größenordnung der Verkehrsbelastung ist vergleichbar mit dem Stadtweg in Gehrden (ca.12.000 Kfz/24h). Die absoluten Werte der Verkehrsbelastung können als hoch festgestellt werden.
Es gibt aktuell im Dorf nur eine sichere Überquerungsmöglichkeit der B65, die mit einer zentral im Dorf gelegenen Bedarfsampel geregelt wird. Diese einzelne Lösung gilt als unzureichend, da gerade am Ortseingang im Osten des Dorfes die letzten Jahre ein erhöhter Straßenwechsel von Fußgängern und Radfahrern aufgrund des sich ändernden Mobilitäts- und Freizeitverhaltens zu beobachten ist.
Neben den Fußgängern und Radfahrern, die unter der Woche die Bundesstraße am östlichen Ortseingang in Richtung Haferriede und weiter nach Gehrden queren, wird dieser Bereich besonders am Wochenende von vielen Spaziergängern und Radfahrern hoch frequentiert. Ein sichereres Überqueren an dieser Stelle der Bundesstraße 65 ist zu keiner Zeit möglich. Es ist aus Sicht des Ortsrates eine Frage der Zeit, wann es hier zu Personenschäden kommen wird.
Bereits bei der Ortsbegehung am 17.07.2014 war das Hauptthema die Bundesstraße 65 und der Einbau einer Querungshilfe in Höhe Metallbau Blank. Mit dieser Querungshilfe sollte den Radfahrern und Fußgängern von „An der Haferriede (L401)“ kommend ein sicherer Wechsel auf den Rad- und Fußweg im Norden und umgekehrt über die B65 geschaffen werden. Eine Ampellösung kam aus Kostengründen nicht in Frage und für einen Zebrastreifen ist die Anzahl der Nutzer ebenfalls zu gering.
Im Rahmen des von der Stadt Gehrden in Auftrag gegeben Mobilitätskonzept durch dir VCDB VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH wurde der Fußgängerverkehr in den Ortsteilen analysiert. Dabei wurde die B65 als erhebliche Barriere für den Fußgängerverkehr für Ditterke und Everloh erkannt. Ebenso wurde die mangelnde und ungesicherte Querungsstelle am Knoten „An der Haferriede (L401)“ / Bundestraße 65 aufgeführt. Der fehlende Gehweg an der Südseite der B65 durch das Dorf rundet das unzureichende Gesamtbild in diesem Bereich ab.
Der Ortsrat Ditterke sieht die Notwendigkeit im Bereich der Ortseinfahrt aus Everloh an der Bundestraße 65 eine Möglichkeit der sicheren Überquerung der Bundestraße für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. Dieses sollte in Form einer bereits angesprochenen Querungshilfe/Fahrbahnteiler oder alternativer sicherer Querungsmöglichkeit geschehen. Neben der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer hätte diese Querungsmöglichkeit ebenfalls den Effekt, die Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit des Kraftverkehrs im Dorf auf der Bundestraße 65 zu reduzieren.
Der Ortsrat Ditterke unterstützt die Stadt Gehrden und alle beteiligten Institutionen für den Bau einer Querungsmöglichkeit auf der B65 am Ortseingang Ditterke-Ost und beantragt die zeitnahe Umsetzung.
Die aufgekommenen Bedenken und Kritiken der Anlieger an der im Rahmen der Fahrversuche am 25.01.2022 geprüften Positionierung der Querungshilfe/Fahrbahnteiler teilt der Ortsrat nicht. Der Lieferverkehr auf die anliegenden Gewerbebetriebe über die jeweiligen Zufahrten war im Rahmen der Fahrversuche ohne Einschränkungen möglich und ist aus Sicht des Ortsrates gewährleistet.
Die bestmögliche Positionierung der Querungshilfe zur Sicherstellung des Lieferverkehrs der anliegenden Grundstücke wurde im Rahmen der Fahrversuche am 25.01.2022 festgestellt und ist den anliegenden Fotos zu entnehmen. Die Position der Querungshilfe ist im Rahmen der StVO maximal in Richtung Osten zu setzen, um den größtmöglichen Radius für die Ausfahrt des Grundstückes Bundestraße 1 zu gewährleisten.
Sollte die Einrichtung einer Querungshilfe nicht möglich sein, so beantragt der Ortsrat Ditterke hilfsweise die Einrichtung einer Bedarfsampel in selbigem Bereich.
Die Sicherheit der Bürger sollte und muss hier gegenüber den monetären Aufwendungen für die sichere Querung der B65 immer im Vordergrund stehen.
Ditterke, 03. März 2022
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